Geografische Lage
Das mit 190 Millionen Menschen bevölkerungsreichste Land Afrikas und das, nach der Einwohnerzahl gemessene, siebtgrößte Land der Erde, liegt an der Westküste Afrikas. Im Westen wird es durch den Atlantischen Ozean abgegrenzt, im Landesinneren durch die Staaten Benin, Niger, Tschad und Kamerun.
Die größte und bekannteste Stadt ist Lagos mit rund achtzehn Millionen Einwohnern, die Hauptstadt ist Abuja. Darüber hinaus gibt es, schätzungsweise, zehn Millionenstädte, die sich hauptsächlich in Küstennähe befinden. Der Süden des Landes ist wirtschaftlich am besten entwickelt, sodass viele Menschen aus dem Landesinneren in die großen Metropolen ziehen, wo sie bessere Lebensumstände vorfinden.
Wirtschaft und Bevölkerung
Sowohl die Bevölkerungszahl als auch die Wirtschaft wachsen rasant im Vergleich zu anderen Staaten des afrikanischen Kontinents. Die Zahl der Bevölkerung explodierte in den letzten dreißig Jahren regelrecht und hat sich nahezu verdoppelt. Das Wirtschaftswachstum kann aber dabei nicht mithalten, sodass das mit 1.450 US-Dollar pro Kopf bemessene Bruttoinlandsprodukt zwar relativ hoch ist, aber die Einkommen sehr unterschiedlich verteilt sind. Haupteinnahmequelle ist der Export von Erdöl. Im Jahr 2014 überholte Nigeria Südafrika als bis dahin größte Volkswirtschaft des Kontinents und wird offiziell als Schwellenland bezeichnet.
Genau darin liegen auch die Probleme des Landes. Von der Korruption und der Einseitigkeit der Wirtschaft profitiert nur ein kleiner Teil der Bevölkerung. Auf dem Korruptionsindex im Jahr 2010 rangierte Nigeria auf Platz 134 von 178 Staaten der Erde. Dies hat auch zur Folge, dass fünfzig Prozent der Bevölkerung in extremer Armut lebt und nur einen US-Dollar pro Tag und Kopf zur Verfügung hat.
Neben dem Erdölsektor sind die Dienstleistungsbranche und die Landwirtschaft weitere bedeutende Faktoren für die größte Volkswirtschaft Afrikas. Allerdings kann sich Nigeria, aufgrund der ständig wachsenden Bevölkerung, nicht selbst ernähren und ist so abhängig von Lebensmittelimporten. Auch der Raubbau an der Natur durch die Erdölförderung lässt, gerade im fruchtbaren Nigerdelta, immer weniger Platz für Landwirtschaft.